30 Jahre Grenzöffnung

Gedenkveranstaltung in Schalkau

Mo, 16. Dez. 2019

In Schalkau wurde 30 Jahre Grenzöffnung gedacht. Mit dabei waren die ehemaligen Ministerpräsidenten der Freistaaten Thüringen und Bayern Dr. Günther Beckstein und Dr. Bernhard Vogel.

Innehalten und Gedenken: In Schalkau, einem ehemaligen Sperrgebiet der damaligen DDR, haben Menschen von üben und drüben den Fall der innerdeutschen Grenze vor 30 Jahren gefeiert- mit einem Gottesdienst, einem Fußmarsch und einem Festakt in der Schalkauer Schule. Mit dabei waren hochkarätige Politiker der ersten Stunde:
Dr. Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident im Freistaat Thüringen und Dr. Günther Beckstein, ehemaliger bayerischer Ministerpräsident.
Beide erinnern sich an das Jahr 1989 und die Zeit danach.

Dr. Günther Beckstein - Bayer. Ministerpräsident 2007 – 2008
„Also es hat natürlich zunächst einmal die Freude ganz ganz stark dominiert, auch wenn die Trabis und Wartburge gestunken haben, da hat kein Mensch gesagt, Umweltschwierigkeiten sondern wildfremde Menschen waren bereit Leute zu Nacht aufzunehmen. Es war eine völlige Einmütigkeit, dass man Begrüßungsgelder gezahlt hat. Also es war wirklich ein Jubel, eine Freude.“

Dr. Bernhard Vogel - Thüring.  Ministerpräsident von 1992 bis 2003
„Also Thüringen war für mich das größte Abenteuer meines Lebens und Gott sei Dank habe ich nicht gewusst, wie abenteuerlich das Unternehmen sein würde, sonst hätte mich wahrscheinlich der Mut verlassen, aber im Rückblick bin ich dankbar, dass ich hergerufen wurde und dass ich eine gewisse Zeit am Aufbau mitwirken durfte.“

Die Teilung Deutschland und den Fall der Mauer haben die Menschen in der Region hautnah miterlebt. Die Region sei zusammengewachsen, das spiegele sich in zahlreichen Projekten wieder, sagt Landrat Sebastian Straubel.

Sebastian Straubel - Landrat Coburg
„Wir merken das in allen Bereichen, wir arbeiten wirklich sehr sehr gut zusammen, ob das unser Klinikverbund ist, unser Tourismusregion, aber auch die Menschen, wir sind einfach eine Region hier. Wir sprechen die gleiche Sprache, wir haben so die gleichen Lebensgewohnheiten, wir haben das gleiche Essen, den gleichen Dialekt, itzgründisch und ja, das ist 30 Jahre für die Region hier.“

Trotz aller Freude und Gemeinschaften gibt es aber auch 30 Jahre nach der Öffnung der Grenze noch Handlungsbedarf, zum Beispiel bei der Angleichung von Löhnen und Renten.  Hans-Peter Schmitz, Sonneberger Landrat, kann deshalb auch die Unzufriedenheit mancher Bürger verstehen.

Hans-Peter Schmitz - Landrat Sonneberg
„Ja, das kann ich nachvollziehen und sogar in einem länderübergreifenden Verbund wie Regiomed ist es noch so, dass man es immer noch nicht geschafft hat für die gleiche Tätigkeit gleichen Lohn zu bezahlen, weil Regiomed TVD bezahlt und bei uns nur angleichungsweise und das muss zwingend muss das geändert werden.“

Mit einem Blick in Zukunft wünschten die Redner – 30 Jahre nach der friedlichen Revolution – Dankbarkeit, Zufriedenheit und Mut, gemeinsam die Zukunft zu gestalten.

Dr. Günther Beckstein - Bayerischer Ministerpräsident 2007 bis 2008
„Ich wünsche mir, dass wir zum Einem ein Stück Stolz auf unser Land sind, auf das, was ja die Menschen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten geleistet haben und ich wünsche mir den Mut, auch die Zukunft zu gestalten, wenn man sieht, was früher auch an Schwierigkeiten bewältigt worden ist, dann werden auch die Herausforderungen bewältigen.“

Es war ein Abend zum Innehalten und Gedenken- vor allem aber war es ein Abend voller Gemeinsamkeiten von Bürgern von hüben wie drüben.

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