Eine Entdeckungsreise

„Coburg an der Burgenstraße Thüringen“

Mo, 11. Mai. 2020

Rund um Burgen kreisen viele Mythen und Klischees. Eine Ausstellung in den Kunstsammlungen der Veste Coburg zeigt verschiedene Burgen und Exponate. Anlass ist das Jubiläum 100 Jahre Coburg zu Bayern.

Das ist nur wenigen bewusst:
Coburg war einst das südliche Bollwerk der sächsischen – thüringischen Territorien. Erst im Jahr 1920 schloss sich die Vestestadt Bayern an. Das 100-jährige Jubiläum ist Anlass einer Ausstellung, die in den Kunstsammlungen der Veste Coburg zu sehen ist.  Der Titel:  Coburg an der Burgenstraße Thüringen.

Dr. Niels Fleck - Kurator, Kunst-sammlungen der -Veste Coburg
„Wir zeigen hier Objekte, die jeweils exemplarisch für eine Burg stehen und das Besondere einer Burg hervorkehren und zugleich die Themenvielfalt Burg wunderbar veranschaulichen können und diese Themenvielfalt erläutern anhand der Tafeltexte.“

Die kleine Schau erzählt von Coburgs historischen Bezügen nach Sachsen und Thüringen, von seiner jahrhundertelangen Prägung der mitteldeutschen Kulturlandschaft und präsentiert Thüringen als einzigartiges Burgenland.

Dr. Niels Fleck - Kurator, Kunst-sammlungen der -Veste Coburg
„Zu der Themenvielfalt gehört die Burg natürlich als Ort der Verteidigung, als Ort der Sicherheit und als Zufluchtsort, aber auch die Burg als Verwaltungssitz, als Sitz der Landesverwaltung. Das Leben auf der Burg spielt natürlich auch eine Rolle und die Burg in den Jahrhunderten spielt ebenso eine Rolle. Die Burg als Zeitzeuge der Geschichte wird auch beleuchtet.“

Ein Zeitzeuge ist der Wetterhahn der Johanniterburg Kühndorf aus dem frühen 17. Jahrhundert, der Einschusslöcher aus dem Jahr 1945 zeigt.
Insgesamt sind 30 Objekte - charakteristisch für die jeweilige Burg - in den Vitrinen zu sehen.
Auch eine Abschrift der Verteidigungsordnung aus dem 16. Jahrhundert lagert unter Glas.

Dr. Niels Fleck - Kurator, Kunst-sammlungen der -Veste Coburg
„Aber diese Abschrift ist mir sehr lieb, weil sie den engen Bezug der Heldburg brillant vermittelt. Da ging es darum, im Falle eines Angriffes vom Süden eine Feuerpfanne, so wie sie im Grunde hier auch gezeigt ist – das ist zwar eine historistische Feuerpfanne aus dem 19. Jahrhundert, aber ähnlich kann man sich das vorstellen auf der Veste Heldburg. Das die mit Feuerpfannen ausgestattet war, die im Falle eines Angriffes zum Leuchten bringen konnte, zum Leuchten mit Hilfe von Pechkränzen.“

Die Präsentation zeigt Thüringen als einzigartiges Burgenland und sie öffnet das Tor zur Burgenstraße Thüringen.

Professor Ulrich G. Grossmann - Kunsthistoriker, Initiator Deutsches Burgenmuseum Heldburg
„Die Thüringer Burgenstraße ist vor rund zehn Jahren gegründet worden, um einen besonderen Akzent auf die Burgen in Thüringen zu legen. Das ist wichtig, weil es ist in Vergessenheit geraten ist, dass Thüringen eigentlich das Burgenland in Deutschland in der heutigen Bundesrepublik zumindest ist, vielleicht neben dem Elsass. Thüringen hat mehr Burgen als der Mittelrhein. Es hat mehr bedeutende Burgen, mehr frühe Anlagen. Man denke an die Wartburg etwa, die ja bei uns Mitglied ist. Und die Gesamtheit dieser Burgen in den Blick zu rücken, das ist die Aufgabe der Burgenstraße.“

Burg für Burg entdecken und in die Geschichte eintauchen – dazu lädt die Ausstellung in den Kunstsammlungen der Veste Coburg bis 10. Januar 2021 ein.

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