Eine Glühbirne als Heizung

Wie Studierende energieeffiziente Häuser bauen

Fr, 18. Jan. 2019 · Coburger Hochschulfernsehen

Draußen kalt und nass, drinnen gemütlich warm - so sollte ein Haus im Winter funktionieren. Wie man das möglichst energieeffizient baut, testen Studierende gerade am Coburger Schlachthof.

Draußen kalt und nass, drinnen gemütlich warm – so sollte ein Haus im Winter funktionieren. Doch wie baut man das möglichst energieeffizient? Mit diesen vier Modellen wollen Studierende der Hochschule es herausfinden.

Professor Friedemann Zeitler hat dazu einen Wettbewerb unter angehenden Architekten und Bauingenieuren gestartet. Ein Kubikmeter groß darf ein Haus sein, eine Glühbirne muss als Heizung reichen. Wird es zu kalt, schaltet sich die Lampe ein. Wird es zu warm, geht sie wieder aus.

Prof. Friedemann Zeitler - Professor für energieeffizientes Bauen
„Am Schluss gewinnt das Haus, das den geringsten Energiebedarf pro Innenvolumen hat. Und es zeigt sich jetzt zum Beispiel schon, dass der schmale hohe Turm im Moment den geringsten Stromverbrauch hat, der hat aber auch das kleinste Innenvolumen. Das heißt, am Ende könnte das sein, dass das ein Null-Null-Spiel wird. Im Moment sieht der mit Abstand am besten aus, wenn wir das aber wirklich exakt auswerten, dann ist er vielleicht gar nicht mehr so gut.“

Die härteste Konkurrenz droht von ihnen: Harvey, Sven, Christoph, Lorenz, Max und Lea sind das Bauteam mit der meisten Erfahrung. Zwei sind Zimmerer, einer Mauerer und einer Zimmerermeister. Sie setzen vor allem auf Dämmung.

Sven Bergmann - studiert Bauingenieurwesen
„Mit dem Know-how versuchen wir so wenig Wärmebrücken wie möglich rein zu bringen. Das ist eigentlich unsere Strategie: Die Wärme drin behalten.“

Beim Bauen kommt es aber auch auf Masse an. Mit Beton als Material für Wände und Böden schaffen die Studierenden es zum Beispiel, dass sich ihr Gebäude in der Sonne nicht zu stark aufwärmt. Schließlich sollen die Temperaturen im Inneren echten Wohn-Bedingungen entsprechen.

Von der Idee bis zum Bau haben die Teams alles selbst gemacht.

Prof. Friedemann Zeitler - Professor für energieeffizientes Bauen
„Sie sollen schon wirklich sich mit dem Thema wie krieg ich ein Gebäude energieeffizient – […]damit sollen die sich einfach auseinandersetzen. Und das haben die auch definitiv getan. In der Vorarbeit steckt schon eine ganze Menge drin und ich glaube, man nimmt da was mit. Und das andere natürlich: Es soll denen Spaß machen. Das was sie jetzt hier erleben, das find ich schon besonders und das ist mir auch wichtig.“

Unterstützt wurden die Studierenden von CREAPOLIS. Aus dem Makerspace am Schlachthof kommt die Elektronik für die Häuser. Zum Beispiel die Sensoren, die Temperatur und Stromverbrauch überwachen. Die Modelle senden ihre Daten auch ins Internet.

Im Frühjahr wird ausgewertet und der Sieger ermittelt.

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