Gestrandet

Gestrandet

Mi, 25. Mär. 2020

Viele Deutsche sitzen derzeit aufgrund der Corona-Krise im Ausland fest. So auch die Coburger Oliver Hoffmann und Anja Klotz. Uns erreicht ihr Hilferuf über Skype.

Oliver Hoffmann
Die Situation ist tatsächlich schlimm. Man hat das Gefühl, es wird tatsächlich auch von Tag zu Tag schlimmer. Wir waren gestern beim Konsulat hier vor Ort. Es gab unterschiedliche Aussagen seitens dem Auswärtigen Amt im Vergleich zur Botschaft hier in Manila beziehungsweise aber auch vom Konsulat. Du weist nicht was du wem im Moment glauben kannst, glauben sollst, weil eben wie gesagt jeder etwas anderes sagt.

Eigentlich wollten die Coburger Oliver Hoffmann und Anja Klotz nur einen gemeinsamen Urlaub machen. Nun sitzt das Paar auf Cebu, einer Insel der Philippinen, fest. Die bisherigen Rückflüge wurden gestrichen und derzeit ist auch kein möglicher Flug in Sicht.

Oliver Hoffmann
Das Kranke an der Sache ist: In Manila in der Hauptstadt, die beiden Flugzeuge die dort nach Deutschland geflogen sind;  der erste Flieger, da waren 80 Plätze frei obwohl viele Leute gewartet haben. Und der zweite Flieger war tatsächlich nur halb voll. Wir wissen nicht warum, aus welchen Gründen, aber wir wollen einfach nur noch weg hier – so blöd es auch einfach klingt.

Die Zahl der Infizierten auf den Philippinen ist in den letzten Tagen stark angestiegen. Der Notstand wurde bereits ausgerufen und Ausgangsperren verhängt! Nur Supermärkte und Apotheken sind noch geöffnet.

Eine Situation, die dem Paar Angst macht. Mehrere hundert Deutsche sitzen ebenfalls in dem Urlaubsparadies fest.

Anja Klotz
Wir sind auch in eine WhatsApp-Gruppe mit über 250 Mitgliedern, andere Deutsche die hier auf Cébu gestrandet sind. Die berichten, dass sie aus den Hotels vertrieben werden, dass sie nicht mehr wissen, wo sie hin sollen, weil eben selbst das Gesundheitsamt zu den Hotels geht und sagt Sie dürfen nicht mehr das Zimmer verlassen, sie müssen aus dem Hotel raus oder  Sonstiges.

Oliver Hoffmann
Wir haben Angst vor dem, was passiert. Du rechnest auch wirklich mit dem Schlimmsten. Wir sind in Gedanken tatsächlich natürlich bei unseren Familien und wir haben keine Möglichkeit im schlimmsten Fall dann halt auch irgendwie zu ihnen kommen zu können. Es geht natürlich auch denen im Moment noch gut, aber man schielt auch immer Richtung Deutschland und macht sich da seine Gedanken und Sorgen.

Bisher haben die beiden Coburger auch noch keine konkreten Aussagen von der Deutschen Botschaft erhalten.

Anja Klotz
Mittwoch letzter Woche, wo die Bundesregierung gesagt hat sie planen dieses Rückholprogramm – die Philippinen standen ja sofort auch mit auf der Liste – seit dem hofft man halt natürlich dass was passiert, aber tut es halt einfach nicht. Es werden halt nur Flüge angeboten, die immer wieder gecancelt werden. Man hat halt quasi immer wieder die Hoffnung man kommt raus und dann wird einem die Hoffnung wieder genommen, weil es halt natürlich nervlich total katastrophal ist.

Oliver Hoffmann
Also ein großes Dankeschön auch allen Leuten, die uns in diesen schweren Stunden so viel Kraft schenken, so viel Mut schenken. Wir haben heute Morgen den  Kontakt  zu den regionalen Medien aber auch zu den überregionalen Medien aufgenommen. Wir erhoffen uns dadurch einfach wirklich Aufmerksamkeit und es ist irre, was in den letzten Stunden schon passiert ist. Bei Facebook, es klingelt, es vibriert permanent bei Instagram und so weiter und sofort. Die Leute sind für uns da, jeder spendet uns Trost und Kraft, schickt uns Mut mit zu. Das bedeutet uns sehr, sehr viel und dafür wollen wir auf jeden Fall uns nochmal ganz, ganz herzlich bedanken und Dankeschön sagen. Bleibt zu Hause liebe Leute. Passt auf euch auf und bleibt auf jeden Fall gesund. In diesem Sinne, vielen Dank und beste Grüße natürlich nach Deutschland.

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