Hinter Türen und Tresoren

Ein Blick in die Landesbibliothek

So, 23. Apr. 2023

500.000 Bücher lagern in den Räumen von Schloss Ehrenburg. Darunter bedeutende Literatur aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, handschriftlich oder im frühen Buchdruck verfasst. Wir durften einen Blick in verborgene Räume werfen.

Fein sortiert und für die Nachwelt archiviert – 500.000 Bücher! Hinter Türen und Tresoren:

Silvia Pfister - Bibliothekars-Direktorin
„Also kamen die Städte und Schloss Coburg und Sunnenberg mit samt anderen der Herzogen zu Sachsen, Städten und Schlossern im Frankenland an die Landgrafen zu Düringen.“

Die Spalatin -Chronik - handschriftlich verfasst und farbig illustriert – ist das bedeutendste Werk, das in den Magazinen der Landesbibliothek Coburg lagert.

Silvia Pfister - Bibliothekars-Direktorin
„Das ist ein dreibändiges Geschichtswerk für den Kurfürsten von Sachsen am Vorabend der Reformation entstanden, geschrieben von Georg Spalatin, der ja auch ein guter Freund vonMartin Luther war und illustriert aus der Cranach Werkstatt.“ 

Silvia Pfister, Direktorin der einzigartigen Bibliotheken Coburger Provenienz, lässt uns in Räume blicken, die sonst im Verborgenen liegen, und in Schriften aus vergangenen Zeiten:
Briefe von Queen Victoria, eine Sammlung aus der Schlossbibliothek Niederfüllbach, oder historische Karten, mit feinen Strichen gezeichnet.

Übrigens: 99 Prozent der Bücher sind unter Verschluss – für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Silvia Pfister - Bibliothekars-Direktorin
„Also die Magazine der Bibliothek sind die Bücher, die nicht frei zugänglich sind, die nehmen wirklich große Teile der Ehrenburg ein. Also den kompletten Renaissance -Trakt hin zur Steingasse, aber auch mehrere Fluchten in dem neugotischen Gebäude zum Schlossplatz hin.“

In einem Abschnitt der Landesbibliothek sind Poststelle und Fernleihe integriert: Bücher, die nicht im Bestand sind, können so aus ganz Deutschland nach Coburg geholt werden.

Silvia Pfister - Bibliothekars-Direktorin
„Das bedeutet, wir sind eigentlich die Institution in Coburg, die die Bücher, die am Ort nicht vorhanden sind, im Grunde aus ganz Bayern, Deutschland besorgen kann, sodass man im Wesentlichen nahezu alle Bücher hier nach Coburg bekommt, auch wenn sie nicht im Bibliotheksbestand sind.“

Auch modernste Technik ist längst in herzoglichen Räumen eingezogen.
Auf spezielle Anfrage stehen die alten oder auch neueren Schriften auch digitalisiert zur Verfügung. Michael Langbein ist der IT-Experte im Haus.

Michael Langbein - Mitarbeiter
„Die Benutzer bestellen bei uns die Bücher mit eben einen Digitalisierungswunsch und der wird dann hier bei uns im Magazin bearbeitet. Die Bücher werden auf den großen Buchscanner gelegt und eben die entsprechenden Seiten, die der Benutzer haben will, werden digitalisiert.“

Die alten Schriften und historischen Bücher sind für Wissenschaftler von weltweitem Interesse. In den modernen Medien stöbern Kulturinteressierte, Schüler und Studenten.

Silvia Pfister - Bibliothekars-Direktorin
„Wichtig ist für uns die Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen, Gymnasien, Fachoberschulen. Die Studierenden aus der Hochschule kommen zunehmend zu uns, sitzen dann auch sehr gerne im Lesesaal und arbeiten da einfach, lernen, schreiben da ihre Seminararbeiten.“ 

Die Landesbiblothek Coburg – eine Anlaufstelle für Wissenschaftler, Schüler, Studenten, ein moderner Dienstleister und ein Ort voll verborgener Schätze.

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