„Die Fledermaus“ – ein reines Vergnügen!

Die beliebte Wiener Operette flattert jetzt in aktuellen Kleidern über die Bühne.

Mo, 11. Nov. 2019 · Theater TV

Die Coburger Inszenierung von Johann Strauß´ Operette „Die Fledermaus“ feiert am Landestheater Premiere. Bis Mitte Juli 2020 im Programm, zeigt sie sich witzig, temporeich und überraschend modern.

Mit einer Radioszene beginnt die Handlung der rund 150 Jahre alten Operette von Johann Strauß. Irritierend – ja – und gerade deswegen auf höchstem Unterhaltungslevel. Die Fledermaus-Inszenierung spielt in der Jetzt-Zeit und ironisiert ihre typischen Verhaltensweisen: Selfies, You-Tube-Tutorials & Co. So werden die Verstrickungen der Charaktere und deren oftmals entgegenlaufenden Zielsetzungen besonders greifbar.

Holger Podocki - Regisseur der „Fledermaus
„Ich finde, diese Figuren sind so spannend und so packend, dass ich die gerne so weiterdenken möchte, dass man die heutig und lebendig vor sich sieht. Nicht als Abziehbilder einer vergangenen Zeit, sondern tatsächlich als Menschen, die einem hier auf der Straße begegnen könnten – natürlich ein bisschen überspitzt dargestellt, ein bisschen rausgekitzelt sozusagen.“

Der Schönheitschirurg Dr. Eisenstein nimmt es nicht sonderlich genau mit seinem Handwerk. So kommt es, dass ihm wegen eines Kunstfehlers Haft droht und er zum Bu-Mann der Gesellschaft wird.

Marvin Zobel - spielt Dr. Eisenstein
„Wenn ich in die Oper geh oder ins Theater, sind vor allem die Anti-Helden wahnsinnig spannend. Und Dr. Eisenstein ist ja eigentlich ein Anti-Held. Und wenn ich jetzt das Stück sehen würde, wäre Dr. Eisenstein für mich wahrscheinlich der Sympathieträger.“

Menschen mit Fehlern und eine Stimmung von „Jeder treibt´s bunt“ - dieser Mix macht die Fledermaus ein bisschen zum Spiegel unserer Zeit, aber vor allem zu einer abwechslungsreichen und witzigen Komödie.

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