Es geht alle etwas an

Medizin zwischen Wirtschaft und Moral. Über dieses Spannungsfeld berichtete Professor Eckhard Nagel von der Universität Bayreuth beim diesjährigen Wirtschaftstag. Nagel ist nicht nur Doktor der Medizin, sondern auch der Philosophie und der Theologie ehrenhalber und ein anerkannter Transplantationschirurg. In diesem Jahr lud die Sparkasse Coburg – Lichtenfels bereits zum 13. Mal zum Wirtschaftstag ein.

Dr. Martin Faber - Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Coburg - Lichtenfels
„Wir haben uns überlegt, dass es besonders für unsere Kundinnen und Kunden interessant ist auch jemanden hier in die Region zu bekommen, den man sonst vielleicht aus Funk und Fernsehen kennt oder vielleicht auch ein Fachmann, nicht ganz so berühmt, aber der wirklich etwas zu sagen hat zu dem Thema. Ich denke das kam ganz gut an. Wir hatten eine sehr gute Resonanz und vor dem Hintergrund haben wir dieses Format „Wirtschaftstag“ auch fortgeführt.“

Hat der Arzt wirklich Interesse an seinem Patienten, oder ist der für ihn nur eine Fallpauschale? Darf man im Notfall eine Behandlung verweigern, weil kein Geld da ist? Wirtschaft und Ethik in der Medizin: Das geht jeden etwas an.

Prof. Drs. Dr. h. c. Eckhard Nagel - Referent des 13. Wirtschaftstages
„Meine Hauptaussage ist, dass Ökonomie auf der einen Seite, Wirtschaftlichkeit und Medizin, medizinischer Fortschritt auf der anderen Seite, kein Widerspruch sind. Also ein System, das sich sinnvolle ökonomische Anreize gibt, wird eher besser als dass es schlechter wird, weil Verschwendung, die ansonsten nämlich die Folge wäre auch ein echtes ethisches Problem darstellt, wenn ich Geld ausgebe für Dinge, die nicht sinnvoll sind, dann hab ich das Geld nicht mehr, um Menschen zu helfen, denen ich dringend damit helfen könnte.“

Deshalb brauche es, so Eckhard-Nagel, sinnvolle Transparenz über die Ausgaben. Ein Thema mit Bedeutung für Jedermann.

Dr. Martin Faber - Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Coburg - Lichtenfels
„Ich denke am besten kann man es ablesen an der Resonanz und wir haben mehr als 500 Anmeldungen immerhin ja auch mit fünf Euro. Das ist eine sehr gute Resonanz, die spricht für sich.“

Und diese fünf Euro Eintritt von jedem Besucher wurden für gute Zwecke gespendet. Die Sparkasse rundete den Betrag nochmal auf. Dieses Jahr sind die Spendenempfänger die Tafel Burgkunstadt und die Lichtenfelser Tafel plus. Beide erhielten jeweils 2000 Euro. In 13 Jahren spendete die Sparkasse insgesamt 72.500 Euro. Im nächsten Jahr kommt noch mehr Geld dazu, wenn der 14 Wirtschaftstag zu einem weiteren spannenden Vortrag einlädt.