Hilferuf der Start-Up’s

Die Pandemie trifft junge Unternehmen hart

Do, 21. Jan. 2021

Vor nicht zu langer Zeit eröffnete Stephan Klein zwei EMS-Studios. Nun bedroht die aktuelle Krise sein Unternehmen massiv. Denn vor allem Start-Up-Unternehmen haben durch den Lockdown finanziell große Probleme.

Als Stephan Klein seine Unternehmen gegründet hat, ahnte er noch nicht, dass ihm die Pandemie einen Strich durch die Rechnung machen wird.

Der Unternehmer hat im August 2019 ein Studio für Elektrische Muskelstimulation- kurz EMS - in Neustadt und im Juli 2020 darauf eins in Coburg eröffnet.

Stephan Klein – Unternehmer EMS-Lounge Klinikum Coburg und EMS-Lounge Neustadt
„Das große Problem ist, dass Neugründungen gerade in der Corona-Phase und in der Vor-Corona-Phase in der Denkweise der deutschen Bürokratie eigentlich gar nicht vorkommen. Es werden immer Vergleichsumsätze aus 2019 genommen. In unserem Fall ist das konkret so: Wir haben im August 2019 die erste Lounge aufgemacht. Da das aber Einzelunternehmen sind und ich Einzelunternehmer bin, werden die beiden Lounges als Unternehmensverbund gerechnet. Das heißt, den gesamten Umsätzen, Verlusten, Fixkosten, die wir haben, werden Umsätze von November, Dezember 2019 gegenübergestellt, die natürlich unmittelbar nach der Gründung noch sehr niedrig waren.“

Aber jetzt sind Umsätze sind viel höher, aber eben auch die Kosten sind erheblich höher. Denn seit der Gründung hat Klein weitere Mitarbeiter eingestellt. Die Gehälter, die Mieten der beiden Studios sowie alle anderen Fixkosten müssen aus seiner Tasche weitergezahlt werden.

Stephan Klein – Unternehmer EMS-Lounge Klinikum Coburg und EMS-Lounge Neustadt
„Die Berechnungsgrundlagen stimmen für junge Unternehmen überhaupt nicht. Die Kosten steigen, die Umsätze sind eingebrochen und die Hilfen kommen letztlich so gut wie nicht an. Konkretes Beispiel: Wir haben im Monat über 15.000 Euro Kosten, das heißt für November/Dezember 30.000 Euro Kosten. Als Hilfe vom Staat haben wir bekommen knappe 1.050 Euro. Das heißt, für die 30.000 Euro für die zwei Monate. Nicht für einen Monat. Das heißt, wir bleiben trotzdem bei über 15.000 Euro Kosten im Monat und können das nicht kompensieren.“

Eine weitere Sorge des Start-Up-Unternehmers ist es, dass sie zukünftig erst einmal keine weiteren Mitglieder gewinnen werden. Das Geld ist derzeit schließlich bei vielen knapper.

Stephan Klein – Unternehmer EMS-Lounge Klinikum Coburg und EMS-Lounge Neustadt
„Wichtig wäre vor allen Dingen auch, dass die Hilfen, von denen man in den Medien immer so wunderbar liest, tatsächlich bei den Betroffenen ankommen. Und wenn ich bei uns zum Beispiel in unsrem Lizenz-System mit Kollegen spreche, bei fast keinem kommt irgendetwas an. Kurzarbeitergeld, das beantragt wurde, wurde zwar genehmigt, aber ausgezahlt, das nicht. Das finanziert man alles vor. Und irgendwann geht den Unternehmen halt die Liquidität aus.

Stephan Klein hofft, dass die Regierung handelt und die Problematik der jungen Unternehmen berücksichtigt. Ansonsten fürchtet er eine riesige Pleitewelle. 

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