Neues Leben für alte Orte

Kulturerbe Bayern haucht Baudenkmälern neues Leben ein

Mo, 12. Nov. 2018

Verlassene Häuser, Gärten oder Parkanlagen schlummern oft unbemerkt vor sich hin. Um diese zu erhalten und zu bewahren hat sich der Verein „Kulturerbe Bayern“ gegründet. In der ehemaligen Pakethalle am alten Güterbahnhof warb der Verein für sein Konzept.

Der ehemalige Güterbahnhof dämmerte lange Zeit vor sich hin. Das Coburger Designforum hauchte dem Areal neues Leben ein. Der alte Güterbahnhof im Süden der Stadt gehört zu Coburgs Kulturdenkmälern. Genau deshalb wählte ihn der Verein „Kulturerbe Bayern“ als Location, um sich vorzustellen.

Dr. Johannes Haslauer - Vorsitzender Kulturerbe Bayern
„Der Güterbahnhof steht natürlich in ganz besonderer Weise für die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Hier hat man das Gefühl: Da ist Aufbruchstimmung. Hier wird wirklich aus einem Ort der Geschichte erzählt, einem Ort, an dem sich auch in Zukunft gesellschaftliches Leben abspielen soll, an dem die Geschichte weiter wirkt im positivsten Sinne und das hat uns überzeugt, uns hier heute zu versammeln.“

Damit Denkmäler wie der alte Güterbahnhof nicht verfallen, hat sich vor drei Jahren der Verein „Kulturerbe Bayern“ gegründet. Mittlerweile ist die Zahl auf 600 Mitglieder angewachsen. Sie alle haben das Ziel möglichst viele historische Orte zu bewahren.

Dr. Johannes Haslauer - Vorsitzender Kulturerbe Bayern
„Wir wollen einen Ansatz in Bayern verfolgen mit dem wir gemeinsam gefährdete Kulturgüter retten wollen. Wir sehen vielerorts in Bayern, in den Dörfern und Städten notleidende historische Gebäude, die leer stehen und dem Verfall entgegenstehen und genau da wollen wir ansetzen.“

Die Initiative „Kulturerbe Bayern“ möchte alten Gebäuden, aber auch Gärten oder Parkanlagen für die Zukunft retten. Dabei orientiert sich das Team um den Historiker Dr. Haslauer an einem Vorbild aus Großbritannien.

Dr. Haslauer - Vorsitzender Kulturerbe Bayern
„Unser großes Vorbild ist der „National Trust“ in Großbritannien, der uns das vormacht. Der hat natürlich eine deutliche längere Geschichte als wir. Den gibt es seit 100 Jahren. Denen ist es gelungen über 300 historische Gebäude und Liegenschaften ihr Eigentum zu übernehmen und für die Zukunft zu bewahren. Die haben über 4 Millionen Mitglieder, die hinter dieser Idee stehen und daran teilnehmen und das ist große Messlatte.“

Immerhin gibt es in Bayern über 3000 leerstehende Baudenkmäler. Es sind steinerne Zeugen vergangener Zeiten. Auch deshalb begrüßt Kreisheimatpfleger Professor Günter Dippold die Initiative.

Professor Günter Dippold - Kreisheimatpfleger
„Denn Denkmäler erhalten wir ja primär immer nicht nur wegen der Mauern, wegen irgendwelcher Steine, sondern wir erhalten sie wegen der menschlichen Geschichten, die daran haften, die da erzählt werden. Weil das Stadtgeschichte erlebbar, erfahrbar wird.“

Zum Erhalt der Kulturschätze kann übrigens jeder beitragen und Mitglied werden.
Weitere Informationen gibt es auf der Website: www.kulturerbebayern.de

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