Tipps gegen Aufschieberitis: 1. Motivation

Wie kann ich meine Motivation für eine Aufgabe steigern und so erfolgreich beginnen?

Mo, 30. Nov. 2020 · Coburger Hochschulfernsehen

Wer kennt das nicht: lieber Latte Macchiato anstatt Lernen. Lieber Handy statt Hausarbeit. Wie ihr motiviert, pünktlich und voller Elan eine Arbeit beginnt – und sie auch fertig bringt, erfahrt ihr in unseren Tipps gegen Aufschieberitis!

Wenn man einfach keine Lust hat, zu lernen, fehlt die richtige Motivation. Die Folge: man schiebt zu viele Aufgaben vor sich her. Und die werden dann immer mehr. Ein klarer Fall von Aufschieberitis! 

Man kann sich nicht aufraffen, die Dinge in Angriff zu nehmen. Doch dagegen kann man etwas tun! 

Sabine Volkmar ist Psychologin an der Hochschule Coburg und hat tolle Tipps gegen „Prokrastination.“

Um seine Motivation für eine Aufgabe zu ergründen, sollte man sich im ersten Schritt eine wichtige Frage stellen.

Sabine Volkmar - Psychologin und Psychotherapeutin
Generell macht es Sinn, sich überhaupt die Frage zu stellen, warum man studiert. Man könnte auch ganz plakativ fragen: „Warum tue ich mir das an?“ Früh aufzustehen, beispielsweise den steilen Berg zu Hochschule hochzulaufen, oder jetzt in der Corona-Zeit den Rechner anzuschalten und die Hochschule online zu besuchen. Bei dieser Frage stellt man sehr schnell fest, habe ich eher eine intrinsische Motivation, also kommt mein Interesse an dem Studiengang wirklich aus mir selbst heraus, weil das schon zu Schulzeiten mein Interessengebiet war. Oder bin ich eher extrinsisch motiviert, weil jemand anderes gesagt hat, dass es doch gut wäre, einen bestimmten Studiengang zu wählen, es aber eigentlich nicht mein eigentliches Interessengebiet ist.

Wenn intrinsische Motivation gegeben ist, ist ja alles gut. Dann mache ich mir einfach nochmal bewusst, wofür studiere ich das, was sind meine langfristigen Ziele. Da könnte die Frage helfen „Wo sehe ich mich in fünf oder in sieben Jahren?“ - also, wenn ich ein, zwei Jahre im Berufsleben stehe, nach dem Studium. Wenn ich aber feststelle „Oh, das ist sehr extrinsisch motiviert, eigentlich passt das überhaupt nicht zu mir, zu meiner Person, zu meinen Interessengebieten. Dann ist es natürlich ein Weg zu überlegen: Bin ich in dem Studiengang richtig, oder sollte ich mich nochmal neu orientieren.

Nachdem man das geklärt hat, geht es darum, die vielen Aufgaben auf der To-Do Liste zu sortieren. Mit einer Methode namens Eisenhower-Matrix, werden anstehende Aufgaben eingeteilt.

Sabine Volkmar - Psychologin und Psychotherapeutin
Im Prinzip besteht die Eisenhower Matrix aus vier Feldern. Es wird die Wichtigkeit und die Dringlichkeit entweder als sehr hoch oder als sehr niedrig eingeschätzt.
Also zum Beispiel könnte man sagen: Die Hausarbeit, die ich nächste Woche abgeben muss, ist sehr wichtig, das ist auch sehr dringlich, weil ich ansonsten eine Fristen-Fünf bekomme, wenn ich es nicht abgebe. Das Zeitfenster, das ich zur Verfügung habe ist eben schon sehr knapp. Das wäre in dem Feld: sehr wichtig, sehr dringlich und würde als erstes bearbeitet werden. Wohingegen der Friseurbesuch zwar auch wichtig ist, aber weniger dringlich und deswegen in dieser To-Do Liste nach hinten rutscht und eben zu einem späteren Zeitpunkt noch gemacht werden kann. Notfalls auch nach der Abgabe der Hausarbeit.

Auf diese Weise wird ganz strukturiert Wichtiges und Unwichtiges sortiert und die Motivation ist wieder da! So macht das Lernen Spaß!

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