Weiter hoch hinaus

Ein Geschwisterpaar, Seite an Seite, hoch über dem Boden im Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins Sektion Coburg. Ben und Kati Ruckdäschel. Kati klettert bereits seit ihrem fünften Lebensjahr. Jetzt ist sie 14, trainiert zweimal die Woche, gibt ihr Wissen selbst schon in einem Kurs an Jüngere weiter. Die Begeisterung für den Sport ist riesig. Und für das Kletterzentrum quasi vor der Haustüre.

Kati Ruckdäschel
Also es gibt ja so viele Routen hier. Das heißt, man kann sich ein Projekt nehmen. Das bedeu-tet, dass es quasi ein Ziel ist, das irgendwann mal zu schaffen. Und das kann man dann jedes Mal beim Training probieren. Aber man kann natürlich auch andere Touren machen.

Kati ist eines von 250 Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 19 Jahren, die in Coburg regel-mäßig die Wände hochgehen. Seit 2010 auch an der Außenwand mit Premiumblick auf die Ves-te Coburg.

Nils Lange
Bei manchen anderen Sportarten hat man immer das Gleiche. Aber im Klettern kann man verschiedene Bewegungsabläufe machen und so und man hat auch immer einen Weg, um sich nochmal zu selbst zu verbessern. Das ist voll cool.

10 000 Eintritte zählt das Kletterzentrum Jahr für Jahr. Und der Alpenverein mittlerweile über 4000 Mitglieder. Erst 2019 feierte man das 140-jährige Jubiläum. Der DAV Coburg engagiert sich im Natur- und Umweltschutz, der Jugendhilfe, der Sportförderung und der Heimatpflege.

Ein Beispiel für die vielen Aktivitäten des Alpenvereins Coburg neben dem Kletterzentrum ist auch die vereinseigene Coburger Hütte, traumhaft in den Tiroler Bergen gelegen. Jedes Jahr Ziel vieler Tausend Bergwanderer und Kletterer. Der Alpenverein Coburg kümmert sich um die Hütte, um Wege und Steige, repariert, saniert, investiert. Alles ehrenamtlich. Dennoch fallen für Material, Unterhalt und Investitionen - ob nun bei der Coburger Hütte, dem Kletterzentrum oder anderen Angeboten - natürlich viele Kosten an.

Thomas Engel -1.Vorsitzender DAV Sektion Coburg
Der Schuh drückt uns immer da, wo wir das Erbe der Väter verwalten oder der Mütter, je nachdem. In erster Linie sind es unsere Immo-bilien. Ganz klar, da steht die Coburger Hütte und die Jura Hütte ganz vorne dran. Hier ist alle zehn Jahre spätestens irgendetwas zu investie-ren und irgendetwas zu erneuern, auf den neuesten Stand zu bringen, irgendwelche Din-ge ja sogar mal wieder so zu machen, dass sie, dass sie aktuell sind. Dann haben wir das Zent-rum ganz klar. Auch hier gibt's die Wände zu erneuern, zu kaufen./ Schnitt/ Hier fördern wir natürlich auch ein bisschen das Drumherum um den Jugendlichen, die Betreuung und das Ma-terial und und und. Es gibt sehr, sehr viel, was wir tun können.

Grundsätzlich steht der Verein auch finanziell gut da, um den vielen Verpflichtungen nach-kommen zu können. Dank der Mitgliedsbeiträ-ge und einiger Spenden. Aber ab sofort verfügt man auch noch über eine eigene Stiftung, da-mit die Zukunft gesichert ist.

Thomas Engel - 1. Vorsitzender Alpenverein Coburg
Wir hatten vor etlichen Jahren ein Mitglied, was verstorben ist, ein verdientes Mitglied. Dann haben wir erfahren, dass er eine Stiftung ge-gründet hat, extra zu diesem Zweck, um ein nicht unerhebliches Vermögen dorthin einzu-bringen und uns als Verein davon profitieren zu lassen. Der zweite Grund ist, dass wir viele Mit-glieder oder einige Mitglieder haben, die schon aktiv nachgefragt haben, ob wir nicht mal eine Stiftung gründen wollen.

Der richtige Ansprechpartner war schnell gefunden: Die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Coburg – Lichtenfels. Sie bietet Privatpersonen, Unternehmen, Vereinen und Kommunen eine einfache Möglichkeit, eine Stiftung für gemeinnützige Projekte in der Region zu errichten.

Stephan Frank, Sparkasse Coburg - Lichtenfels
Im Prinzip ist die eine Stiftung Errichtung sehr aufwendig, jedoch nicht mit der Stiftergemeinschaft[LJ1]  der Sparkasse Coburg - Lichtenfels mit wenig Unterschriften. Mit der Festlegung des Namens der Stiftung, mit der Höhe des Stiftungsvermögens und des Stiftungszwecks [LJ2] kann der Stifter ganz einfach über die Sparkasse eine Stiftung errichten.

Ab 25 000 Euro Einlage kann eine Stiftung ge-gründet werden. 36 solcher Stiftungen sind schon Teil der Stifter-Gemeinschaft der Spar-kasse Coburg – Lichtenfels. Und jetzt eben auch die Stiftung des DAV Coburg.

Stephan Frank, Sparkasse Coburg - Lichtenfels
Mit der Errichtung der Stiftung hat der Verein sich die Möglichkeit geschaffen, seine langfristigen Ziele und seine langfristigen Projekte zu finanzieren. Durch Zuwendungen in die Stiftung wird das Stiftungsvermögen erhöht und damit das Ertragspotential [LJ1] gesteigert. Zuwendungen sind zu Lebzeiten aber auch von Todes wegen möglich und Zuwendungen ab 500 Euro gehen zu 80 Prozent in das Stiftungsvermögen und stehen zu 20 Prozent als Spende für den Stiftungszweck zur Verfügung.

Die Zukunft des Alpenvereins Coburg also sieht rosig aus. Übrigens auch in sportlicher Hinsicht. Ben Ruckdäschel hat erst kürzlich einen bayerischen Titel für den DAV nach Coburg geholt. Für die Coburger geht es also auch weiterhin hoch hinaus.