Wenn der Partner zum Täter wird

Frauennotruf Coburg: anonym, vertraulich, kostenfrei

Fr, 8. Mär. 2019

Jede vierte Frau in Deutschland ist von häuslicher Gewalt betroffen (Bundesamt für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 21.11. 2018). Häusliche Gewalt betrifft alle sozialen Schichten, Generationen und Nationalitäten. Hilfe finden Frauen, Kinder und auch Männer in der Frauennotstelle in Coburg.

Es ist ein Tabuthema, über das die Betroffenen häufig aus Angst oder Scham schweigen: Häusliche Gewalt. In Deutschland ist jede vierte Frau davon betroffen.

 Etwa 1000 Mal im Jahr klingelt in der Coburger Notruf-und Beratungsstelle für Gewalt-betroffene Frauen und Kinder das Telefon. Der Auslöser ist häufig eine akute Krise. Aber nicht nur: 

Karin Burkard-Zesewitz - Diplom-Sozialpädagogin
„Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt Frauen, die rufen an, weil sie Informationen brauchen, weil sie in einer Situation stecken, die so nicht weiter gehen kann. Es rufen Angehörige von Frauen an oder Freunde, Kollegen. Es rufen Lehrer an, die vielleicht eine Schülerin in ihrer Klasse haben, um die sie sich Sorgen machen und da noch mal nachfragen wollen.“

Karin Burkardt-Zesewitz und Anni Schuhmann-Demetz stehen Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite, und dies seit 20 Jahren - solange gibt es den Frauennotruf in Coburg bereits. Die Mitarbeiterinnen unterstützen Frauen, Kinder und auch Männer, die sexuelle und/oder häusliche Gewalt erleben oder erlebt haben.

Karin Burkardt- Zesewitz - Diplomsozialpädagogin
„Wir bieten telefonische Beratung an. Das ist vor allem so für den Erstkontakt ganz wichtig, vor allem, wenn eine Frau in einer akuten Krise drin steckt, dann ruft sie hier an. Telefonberatung wird auch dann in Anspruch genommen, wenn die Frauen von sehr weit herkommen.“

Viele suchen aber auch den persönlichen Kontakt: Zwischen 200 bis 300 Gespräche im Jahr führen die Mitarbeiterinnen. Die Atmosphäre ist wohnlich und familiär, die Beratung anonym, kostenfrei, unbürokratisch und schnell. Aber: das Angebot umfasst weit mehr.

Karin Burkardt- Zesewitz - Diplomsozialpädagogin
„Was wir auch noch tun, ist auf Wunsch die Frauen zu anderen Terminen zu begleiten, zur Anzeige bei der Polizei, zu Gerichtsterminen, wenn die Frau, das wünscht, mit zum Arzt oder der Ärztin gehen, zum Anwalt begleiten. Also manche Frauen sind so verunsichert, dass sie gerne noch mal jemanden dabeihaben, der ihre Geschichte schon kennt.“

Für Betroffene, Angehörige oder Freunde ist es gut zu wissen: Es gibt Hilfe, auch wenn die Situation ausweglos erscheint.

 Karin Burkardt-Zesewitz & Anni Schuhmann-Demetz
"Wenn Sie von Gewalt bedroht oder betroffen sind oder sich nicht ganz sicher sind, wie die Situation zu beurteilen ist in der Sie gerade stecken können Sie sich gerne an uns wenden.“

"Wir nehmen jeden Anruf ernst und wir versuchen Ihnen hilfreich zur Seite zu stehen und Ihnen bei Ihren Problem behilflich zu sein.“ 

 

Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird natürlich niemals veröffentlicht!

Weitere Beiträge