Wenn Unternehmen Nachfolger suchen

Die Sparkasse Coburg – Lichtenfels hilft und berät

Di, 27. Okt. 2020

Schätzungen besagen, dass alleine für den Zeitraum von 2018 bis 2022 in Deutschland 150 000 Unternehmen mit über 2 Millionen Mitarbeitern zur Übernahme anstehen oder anstanden, viele auch in der Region Coburg. Immer öfter jedoch findet sich niemand, der die Nachfolge antritt.

Monika Schmidt und Heiko Scholz teilen ein Schicksal: Beide haben ein Bein verloren. Heiko Scholz im Jahr 2019 infolge von Komplikationen nach einem Herzinfarkt, Monika Schmidt schon 2013 durch eine Krebserkrankung. Doch dank der neuesten Generation an Beinprothesen können sie fast ganz normal am Leben teilnehmen, ob in Beruf oder Freizeit.

Monika Schmidt
"Es gibt mir ein Stück Freiheit zurück. Also ich kann ins Wasser gehen, ohne Prothese zu wechseln. Ich kann loslaufen. Ich habe verschiedene Modi hier auf der Prothese drauf. Ich kann Fahrradfahren, ich kann joggen. Rennen wäre auch möglich, es gibt viel Freiheit zurück und vor allem Lebensqualität."

 Die Mutter von drei Kindern trägt das Hosenbein kurz, sie geht offen mit ihrer Behinderung um, will sie nicht verstecken, auch weil sie die Selbsthilfegruppe Arm- und Beinamputierte Coburg leitet und in dieser Funktion Vorbild sein möchte. 

Dass ihr ein fast normales Leben wieder möglich ist, hat sie auch Christoph Haas zu verdanken. Der Diplom-Orthopädietechnikermeister hat das traditionsreiche Coburger Sanitätshaus Haas übernommen, ein Familienunternehmen in jetzt dritter Generation.

 Christoph Haas - Geschäftsführer Sanitätshaus Haas
"Große Entscheidung, viel hin und her überlegt, dann gibt es trotzdem so Themen wie In-die-Fußstapfen der Eltern treten, den nächsten Schritt gehen nach der Ausbildung, nach der Meisterschule, nochmal mehr Verantwortung übernehmen/die Nachfolge antreten, wie es im meinem Fall Großvater schon gemacht hat und dann Vater und Mutter, das sind die Hauptgründe, ich würde es jedes Mal wieder so machen."

Doch das war nicht selbstverständlich. Immerhin hatte Christoph Haas zehn Jahre in München gelernt und gearbeitet, hatte gute Jobangebote. Dennoch entschied er sich für eine Rückkehr nach Coburg, um das Familienunternehmen weiterzuentwickeln.

 Christoph Haas - Geschäftsführer Sanitätshaus Haas
"Vom charakteristischen Handwerksbetrieb zum Orthopädietechnik 4.0. Digitalisierung ist in aller Munde, das ist ein Thema, was auch wir angegangen sind, sei es Prothesen aus dem 3-D-Drucker, Teile aus dem 3-D-Drucker, bis hin zu multisensorell-gesteuerten Kniegelenken, wo das schon ein großer Aufwand besteht und  technisches Know How gefordert wird."

Dass es sich für die Übernahme entschieden hat, lag zum einen am etablierten, traditionell gewachsenen Betrieb, der einen guten Ruf hat, feste Kunden, ein gutes Team.

Aber vor allem auch an der Begleitung durch die Hausbank, die Sparkasse Coburg – Lichtenfels. In zahlreichen Gesprächen hat er sich mit seinem persönlichen Berater, Frank Sindel, über seine Pläne und Ziele ausgetauscht. Dabei ging es auch ums Geld, das benötigt wird, um das Unternehmen weiterzuentwickeln, um zu modernisieren und zu investieren.

Frank Sindel - Geschäftskundenberater Sparkasse Coburg - Lichtenfels
"Die Firma Haas ist jetzt seit fünf Jahren ungefähr bei uns Kunde. Bei Unternehmensnachfolgen sind viele Aspekte zu beachten, juristische Fragen, wie führe ich das Unternehmen weiter, strukturelle Fragen, wie stelle ich es neu auf.  Wir versuchen dann wenn man das so sagen kann, die Angst ein wenig zu nehmen, indem man halt vernünftige Finanzierungsvorschläge anbietet und die mit dem Kunden dann auch eingehend bespricht, das ist durchaus nachvollziehbar, dass da natürlich Respekt vor diesem Übernahme Gedanken steht. Die Firma Haas ist jetzt seit fünf Jahren ungefähr bei uns Kunde. Bei Unternehmensnachfolgen sind viele Aspekte zu beachten, juristische Fragen, wie führe ich das Unternehmen weiter, strukturelle Fragen, wie stelle ich es neu auf.  Wir versuchen dann wenn man das so sagen kann, die Angst ein wenig zu nehmen, indem man halt vernünftige Finanzierungsvorschläge anbietet und die mit dem Kunden dann auch eingehend bespricht, das ist durchaus nachvollziehbar, dass da natürlich Respekt vor diesem Übernahme Gedanken steht."

Frank Sindel und das Team der Firmenkundenberatung der Sparkasse Coburg – Lichtenfels sind nah dran an den Unternehmen, die sie beraten.

Auch wenn sich keine familiäre Lösung zur Übernahme ergibt, kann die Sparkasse Coburg - Lichtenfels unterstützen - mit der S-Unternehmensplattform.

Frank Sindel - Geschäftskundenberater Sparkasse Coburg - Lichtenfels
"Die Plattform wird in Kooperation mit unserer Landesbank in München zur Verfügung gestellt. Und Sie könnten jetzt als Unternehmer z.B. auf uns zukommen und sagen hierzu Ich möchte gerne einen Nachfolger für mein Unternehmen finden. Ich habe niemanden in der Familie. Was gibt es für Möglichkeiten? Und dann haben wir die Möglichkeit, über die Unternehmens Plattform quasi einen Investor zu suchen, der gar nicht weiß, dass es ihre Firma in Coburg gibt, aber über diese Plattform darauf aufmerksam gemacht wird. Und so führt man diese beiden Interessenten quasi zusammen."

Letztlich profitieren vor allem die Menschen davon, dass Betriebe dank solcher Möglichkeiten einen Nachfolger finden und in der Region bleiben. Denn das ist auch ein Stück Lebensqualität für jeden - vielfältige Unternehmen mit attraktiven Angeboten vor Ort.

 

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