Wohin mit den Bands?

Cross Art sucht ein neues Domizil

Di, 1. Feb. 2022

Bald werden auf dem ehemaligen BGS-Gelände die Bagger anrollen und die Gebäude abreisen. 2024 beginnt dort der Klinikneubau. Aber wohin mit den Bands, die derzeit dort proben?

160 Musiker und mehr als 60 Musikprojekte haben hier ihr Domizil. Der Verein Cross Art, der sich für die Kulturförderung in Coburg einsetzt, hat Anfang 2000 eine der leerstehenden Kasernen auf dem ehemaligen BGS-Gelände gemietet. Und vermietet seitdem die Proberäume an Coburgs Band-Szene weiter.

Hier können die Musiker unbeschwert und laut der Wände beschallen, ohne Nachbarn zu stören. Doch damit soll jetzt Schluss sein.

Wo heute noch leere Gebäude stehen, baut der Regiomed Klinikkonzern ein neues, hochmodernes Krankenhaus, das im Jahr 2029 in Betrieb gehen soll.

Die alten Gebäude werden deshalb in Kürze abgerissen, und damit muss die Coburger Band-Szene weichen. Der Verein Cross Art und die Musiker haben Verständnis für das Vorhaben und blicken dennoch mit Sorgen in die Zukunft. 

Matthias Schmidt - Gizela
„Für uns als Band ist es momentan eine sehr schwierige Situation, weil wir zum einem noch nicht genau wissen, wie lange wir jetzt überhaupt hierbleiben können und zum anderen ist natürlich die Situation in Coburg und Umgebung schwierig, was Proberäume angeht. Also wir stehen natürlich vor der Situation vor der alle anderen auch stehen, dass wir uns umhören und gucken, mit Leuten reden, gibt es irgendwo was, wo wir hinkönnen.“

Andre Hofmann - Vorstand Cross Art e.V.
„Was auf jedem Fall absehbar ist, selbst wenn es jetzt noch zu Verzögerungen kommen sollte, was das ganze Krankenhausprojekt betrifft, über kurz oder lang ist hier Schicht im Schacht.

Im Moment toben sich die Künstler auf einer Fläche von circa 3000 Quadratmetern aus. Nach Möglichkeit soll wieder ein ähnliches Objekt bezogen werden.  Viele Musiker sind von Beginn an hier zuhause, es ist eine Gemeinschaft entstanden, die ungern auseinander gehen möchte.

Andre Hofmann - Vorstand Cross Art e.V.
“Was viele nicht wissen, hier ist eine halt eine Community für die Jahre entstanden, über die letzten 20 Jahre entstanden, für die es eigentlich keinen Verzicht gibt, also hier finden viele Künstler, nicht nur Musiker, wir haben auch Fotografen zum Beispiel, hier beherbergt. Hier finden viele Künstler eigentlich Räumlichkeiten, wo sie sich entfalten können.“

Die Stadt Coburg, der Landkreis und auch der Krankenhausverband haben Ende 2021 mit Cross Art und den Mietern bereits Gespräche geführt und suchen nach Lösungen.

Unterdessen sichert Coburgs Obermeister Dominik Sauerteig seine Unterstützung zu.

Dominik Sauerteig - Oberbürgermeister - Stadt Coburg
„Zunächst ist es mal wahnsinnig toll, dass es so eine kreative und lebendige Bandkultur hier bei uns in Coburg und in der Region gibt. Insofern wären wir natürlich schlecht beraten, wenn wir den Bands da nicht Unterstützung geben. -
Mein Bürgermeisterkollege Thomas Nowack ist sehr intensiv mit Gesprächen mit Cross Art und wir haben das schon das eine oder andere Objekt in der Stadt im Fokus, aber natürlich ist auch der Landkreis mit der Verantwortung.“

Nach aktuellem Stand dürfen die Mieter noch bis Ende des Jahres 2022 auf dem Gelände proben. Wie es danach weiter geht, ist derzeit noch offen. Wer ein geeignetes Objekt in Coburg und Umgebung kennt, kann sich gerne bei Cross Art oder der Stadt Coburg melden.

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