Ausgebremst

Die Ausgangsbeschränkungen in Coburg

Mo, 23. Mär. 2020

Im ganzen Land gelten verschärfte Bestimmungen, in Bayern greifen die Ausgangsbeschränkungen. Das Corona-Virus bremst das Leben aus: Impressionen aus Coburg.

Die Straßen und Plätze fast menschenleer, die Geschäfte verschlossen, der öffentliche Nahverkehr eingeschränkt, die Gastronomie wie leergefegt.
Nur wenige Ausnahmen, wie Apotheken oder Bäcker, haben noch geöffnet. Das ist Coburg im März 2020

In regelmäßigen Abständen dreht die Polizei ihre Runden und kontrolliert, ob die Abstände eingehalten werden. In Coburg scheint das zu klappen, nur vereinzelt flanieren die Menschen durch die Innenstadt. Die Stimmung in Coburg ist bei aller Sorge gelassen.

Also, ich habe eben eine Dame getroffen, die regelmäßig zu uns ins Café kommt und sie sagt, das ist alles nichts. Wenn man alleine rumtappt – auf Coburgerisch gesagt - ist das alles nichts wert."

„Ja, ich finde das Ganze etwas beklemmend und es betrifft jetzt auch schon meinen Arbeitsplatz. Also wir machen jetzt schon Kurzarbeit und das Gute wiederum, ich habe Zeit meine Mutter zu pflegen und jetzt hole ich ein Rezept für eine Freundin. Also man muss halt das Beste daraus machen.“

"Wissen Sie was, ich bin 1940 geboren, ich habe Krieg mitgemacht, also ich tue das ganz relaxed anschauen. Aber ich bleibe fern, ich gehe nur spazieren und gehe wieder heim und kaufe mein Zeug halt ein, was ich brauche. Heute einen Zahnarzttermin habe ich abgesagt, weil das ist mir zu gefährlich, weil der Zahnarzt ist zu nah an mir dran und das mag ich nicht. Auf uns kommt noch allerhand zu, wahrscheinlich."

Ich hoffe natürlich, dass wir das im Griff haben, hoffentlich und, dass wir uns natürlich alle Mühe geben, das so gut es geht, zu bewältigen. Ja, das wünsche ich mir."

"Also, Angst habe ich jetzt nicht, es ist halt blöd für die ganzen Abiturienten dieses Jahr. Wir haben halt keine Schule. Schule wird verschoben, wir wissen halt nicht, wie es weiter geht. Es ist halt momentan so ein bisschen blöd, man weiß nicht, wie es weiter geht. Aber ich finde es gut, dass es die Maßnahmen so gibt. Es ist wichtig, vor allem für die älteren Menschen, weil die betrifft es ja am meisten und, dass man da einfach mal sagt: Okay, man darf jetzt nicht mehr raus in Cafés oder Kneipen, das ist jetzt meiner Meinung nach in Ordnung, für ein paar Wochen. Es ist jetzt ja nicht ewig lang. Es ist jetzt nicht lang, für ein Jahr oder so, es ist ja jetzt nur für zwei, drei Wochen und dann gucken wir weiter."

"Ich bin jetzt Neurentner und von daher, sowieso viel zuhause. Sehr viel verändert sich für mich nicht, Gott sei Dank. Ich habe auch keine Familie zu verpflegen oder Enkel, die ich zur Schule bringen müsste, also ich komme damit gut zurecht."

"Also, von den Leuten her, wenn man sich das jetzt hier mal anschaut auf dem Marktplatz. Manche laufen ja rum, als wenn sie es noch nicht kapiert hätten."

Also, das finde ich schon sehr schlimm und wirtschaftlich muss man auch sehen, wenn es jetzt die ganzen Firmen betrifft und überhaupt so Kleinläden, Mittelständler, wenn sie in Kurzarbeit gehen, ob dann die Milliarden, die zugesichert sind vom Bund beziehungsweise vom Freistaat, ob das dann überhaupt reicht."

"Es ist schon was ganz Neues, zu sehen, dass die ganzen Städte leer sind. Es ist schwierig, was zu finden, was noch offen ist. Die ganzen Events sind ja jetzt auch überall abgesagt worden. Man hat jetzt sehr wenig, was man unternehmen kann."

 Die Corona-Krise bremst das öffentliche Leben nahezu vollständig aus. Die Ausgangsbeschränkungen gelten vorerst für zwei Wochen. Wie es danach weiter geht und wann wieder so was wie Normalität eingekehrt, ist momentan noch nicht absehbar.

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