„Jugend ohne Gott“

Sie bewegen sich wie Maschinen, seelenlos, gefühlslos und eiskalt – erzogen zu Disziplin, Gehorsam und Rassenhass.
„Jugend ohne Gott“ spielt in einer Provinzschule in Zeiten des aufkeimenden Faschismus. Zwischen den Schülern steht ein junger Geschichtslehrer, der zwar die Ideologie ablehnt, aber auch unter dem Druck der Gesellschaft steht.

Frederik Leberle - spielt den Lehrer
„Wir erleben exemplarisch an dem Beispiel eines Lehrers, der eine Schule unterrichtet, wie das ist mit sozialer Kälte, verdrehter Moral, mit einfach kalten Zeiten, wie es immer wieder heißt „Das Zeitalter der Fische beginnt“. Es kommen kalte Zeiten auf uns zu und wir sehen, was das mit Menschen ausmacht in einer Gruppe, aber auch Individuen, wie viel Gewalt, dass das nach sich zieht und ob und wie man damit umgehen kann oder sich dazu verhalten kann.“

Das Stück aus dem Jahr 1937 kommt in einer modernen, surrealen Umsetzung auf die Reithallenbühne – Musik und Dynamik unterstreichen die Handlung. Die Figuren wirken wie Karikaturen – alle gleich – blond und blauäugig, sie tragen keine Vornamen, sondern nur Buchstaben als Zeichen ihrer Gleichheit.

Frederik Leberle - Spielt den Lehrer
„Wir haben einen besonderen Ansatz dadurch, dass wir versuchen, die Essenz des Stückes aufrecht zu erhalten. Wir haben aber eine Fassung, in der wir sehr verschroben mit den Gedanken und Stimmen im Kopf des Lehrers umgehen.
Wir haben eine sehr eigene Ästhetik dafür gefunden, die einfach so das ganze Absurde auch von Faschismus, das Absurde von Massenbewegung, das Absurde von Doktrinen ein bisschen auf den Punkt bringt.“

„Jugend ohne Gott“ – beklemmend und aufwühlend – thematisiert den Weg der Weimarer Republik hin zu Nazideutschland- einem Deutschland ohne humanitäre Werte und eigenes Denken.  Ab sofort in der Reithalle.